Referenz24.05.2017

FOCUS-MONEY Heft 22/2017 Studentenkassen

Frisch an der Uni? Auslandssemester geplant? Nebenjob angenommen? Dann ist es höchste Zeit, die Krankenversicherung zu checken. Studententarife im Test

Wohnungssuche, Vorlesungsstress und Erstsemesterpartys: Die eigene Krankenversicherung gehört wohl kaum zu den Themen, mit denen man sich zu Beginn eines Studiums gern auseinandersetzen möchte. Doch zu der neu gewonnenen Unabhängigkeit gehört es auch, solche Dinge selbst zu organisieren. Bequem haben es hierbei die Kinder gesetzlich versicherter Eltern. Sie sind während eines Studiums in der Regel beitragsfrei mitversichert. Sind allerdings beide Elternteile privat versichert, müssen die Kinder ebenfalls eine private Police abschließen oder sich eigenständig gesetzlich krankenversichern. Die beitragsfreie Mitversicherung in der GKV gilt zudem maximal bis zum 25. Geburtstag. Zu beachten ist auch, dass man als Student mit einem Nebenjob monatlich maximal 450 Euro hinzuverdienen darf. Wer zu lange studiert oder zu viel verdient, muss sich daher selbst krankenversichern. Die gesetzlichen Krankenversicherungen bieten hierfür speziell auf Studenten zugeschnittene Tarife an, die Studierende bis zum 14. Fachsemester oder dem 30. Lebensjahr in Anspruch nehmen können. Die Kosten für so einen Studententarif setzen sich dabei wie folgt zusammen: Der gemeinsame Sockelbetrag beläuft sich auf 10,22 Prozent des BAföG-Bedarfssatzes von 649 Euro. Das sind 61,01 Euro. Hinzu kommt die Pflegeversicherung von 2,35 Prozent (für Studierende über 23 ohne Kinder: 2,6 Prozent) und der Zusatzbeitrag der gewählten Krankenkasse. Wird parallel zum Studium gejobbt, hängt der Beitrag vom Arbeitsverhältnis und von der Höhe des Einkommens ab. Wichtig: Immer wenn der Zusatzbeitrag erhöht wird, besteht ein Sonderkündigungsrecht, das einen Wechsel zu einer anderen gesetzlichen Krankenkasse ermöglicht. Lohnen kann sich auch ein Blick in die Leistungskataloge der Versicherungen, denn längst nicht jede Kasse bietet ihren Kunden die gleiche Leistung für ihr Geld.

Für die Ermittlung der besten gesetzlichen Krankenkassen für die Belange von Studenten fragte das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln Daten von 85 Kassen ab. Diese entstammten zum einen der Datenbank des unabhängigen Portals www.gesetzlichekrankenkassen.de, das regelmäßig umfangreiche Leistungsdaten bei allen gesetzlichen Krankenkassen erhebt, sowie einem gesonderten Fragebogen, den das DFSI an alle Wettbewerber verschickte. Für 39 Kassen lagen bei www.gesetzlichekrankenkassen.de entweder keine verwertbaren Daten vor, oder die Kassen wollten nicht am Test teilnehmen und füllten den Zusatzfragebogen nicht aus. Zunächst wurden die Leistungen in ausgewählten Bereichen bewertet, die mit unterschiedlichem Gewicht (in Klammern) ins Ergebnis einflossen. In jedem Bereich gab es Punkte für gewisse Detailaspekte und -leistungen und in welcher Ausprägung diese angeboten oder in welchem Umfang sie von der Kasse finanziert werden (z. B. Deckelung des Budgets, nur bei bestimmten Ärzten usw.).
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Unternehmen

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind, gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt zudem seit 2008 branchenweite Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.