Referenz26.07.2017

FOCUS-MONEY Heft 31/2017
Geförderte Pflegeversicherung

Der Staat subventioniert die ergänzende Pflegeversicherung jährlich mit 60 Euro. Welche Policen für welche Altersgruppe top sind

So ist er halt, der Mensch: Sehr alt will er werden – wie Methusalem. Doch erfüllt sich sein Wunsch, jammert er über die Malaisen des Alters! Schon Cicero warnte: „Das Greisenalter, das alle zu erreichen wünschen, klagen alle an, wenn sie es erreicht haben.“ Aus gesundheitlicher Sicht schon verständlich, leiden doch nicht wenige Ältere und Hochbetagte heute unter zahlreichen, physischen und psychischen Krankheiten. Was für Patienten oft eine „Polypharmazie“ mit vielen, täglich einzunehmenden Arzneien zur Folge hat. Besonders hart trifft es hier betagte, pflegebedürftige Menschen. 60 Prozent dieser Gruppe müssen Tag für Tag fünf verschiedene Arzneimittel oder mehr zu sich nehmen. Diese Bilanz zieht der „Pflege-Report“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Um keine falschen Eindrücke zu erwecken: Polypharmazie ist sicherlich primär ein Phänomen Betagter. Pflege jedoch ist ein Thema, das heute wohl jeden angeht – und Einfluss auf die anstehende Bundestagswahl am 24. September nimmt, denn: Für 43 Prozent aller Deutschen ist die Lebenssituation pflegebedürftiger Menschen sehr wichtig für ihre Wahlentscheidung, so die Bilanz einer Umfrage des Zentrums für Qualität in der Pflege.

Was zudem oft vergessen wird: Pflegebedürftigkeit tangiert nicht nur Betroffene, sondern auch deren Angehörige. Sollten die Mittel aus Rente und gesetzlicher Pflegeversicherung Patienten nicht reichen, zahlt die Differenz zunächst zwar der Sozialhilfeträger – der holt sich jedoch das Geld anschließend bei den unterhaltspflichtigen Kindern wieder zurück. Selbst, so die Rechtsprechung des BGH, wenn die Kinder den Kontakt zum Pflegebedürftigen bereits vor Jahrzehnten abgebrochen haben (Az. XII ZB 607/12) oder pflegebedürftige Väter oder Mütter wegen einer psychischen Erkrankung ihren Elternpflichten nur unzureichend nachgegangen sind (Az. XII ZR 148/09). Um nicht Kinder und Verwandte anbetteln zu müssen – was zwei Drittel der Deutschen laut einer INSA-Umfrage ablehnen –, raten Fachleute heute dringend, die Pflegepflichtversicherung mit einer kapitalgedeckten privaten Pflege-Police flankierend abzusichern. Aus Expertensicht eine gute Wahl zum Schließen der „Pflegelücke“ ist die private ergänzende Pflege-Vorsorgeförderung, kurz Förder-Pflege. Wobei Vater Staat das Ganze mit jährlich 60 Euro subventioniert.

Nur, welche Police ist die beste? Antworten darauf gibt FOCUS-MONEY. Zusammen mit dem Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) hat FOCUS-MONEY nach 2016 diesesJahr erneut die Tarife am Markt analysiert – und nunmehr für Kunden von 25, 35, 45 und 55 Jahren die besten rausgefiltert. Ergebnis: „In puncto Leistung erste Wahl über alle Altersgruppen hinweg sind gleichauf Förder-Policen von Allianz und Central“, erklärt Sebastian Ewy, Projektleiter beim DFSI. Was hingegen die Tarifmerkmale anbetrifft, bieten neben Allianz und Central die Versicherer Arag, Barmenia und DKV hervorragende Leistungen.
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