Referenz11.09.2019

FOCUS-MONEY Heft 38/2019 Betriebliche Krankenversicherung

Viele Unternehmen schließen für die Mitarbeiter exklusiven Krankenschutz ab. Welche betrieblichen Policen zugleich Top-Leistungen und besten Service bieten

Rückenschmerzen, Burn-out oder Bronchitis? Sehr oft sind dies die Gründe, warum sich Mitarbeiter in den Firmen krankmelden. Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK belegt: Je älter die Belegschaft ist, desto häufiger fallen Mitarbeiter wegen gesundheitlicher Probleme aus. 2008 waren etwa Mitglieder der AOK durchschnittlich an 17 Tagen im Jahr arbeitsunfähig krank, 2018 waren es bereits 19,9 Tage. In bestimmten Berufsgruppen ist der Krankenstand besonders hoch. So blieben zum Beispiel in den Industriebetrieben Mitarbeiter an mehr als 30 Tagen pro Jahr krank zu Hause. Für zahlreiche Unternehmen gehört die Gesundheitsförderung der Belegschaft daher zu den Fürsorgepflichten. Nicht alle Vorsorgeleistungen trägt die gesetzliche Krankenversicherung. Viele Arbeitgeber bieten daher Angestellten, Fach- und Führungskräften neben der betrieblichen Altersvorsorge, vermögenswirksamen Leistungen oder Firmenwagen eine betriebliche Krankenversicherung als attraktive Zusatzleistung an. Der Firmenchef macht Mitarbeiter damit zu Privatpatienten. So lässt sich der Schutz im Krankheitsfall sowohl für gesetzlich als auch für privat versicherte Angestellte erweitern und optimieren. Der Dreh: Das Unternehmen schließt bei einem Anbieter privater Krankenversicherungen für seine Belegschaft einen Krankenzusatzschutz ab. Dabei kann es einzelne Leistungen frei wählen oder kombinieren – etwa Behandlung im Krankenhaus, Vorsorge oder Prävention. Den Zusatzschutz gibt es für die Mitarbeiter ohne Gesundheitsprüfung und Wartezeiten. Damit entfällt der lästige Gesundheitscheck, der für privat Versicherte normalerweise zum Pflichtprogramm gehört. Darüber hinaus zahlt der Betrieb oft die Beiträge oder einen Teil davon. Die Leistungen der betrieblichen Krankenversicherung machen sich doppelt bezahlt. Die Angestellten tun mehr für ihre Gesundheit und den Erhalt ihrer Arbeitskraft. Zugleich wird der Arbeitgeber attraktiver.

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln hat FOCUS-MONEY die Angebote von 13 Anbietern geprüft und bewertet. Getestet wurden die acht Bausteine Zahnersatz, Zahnbehandlung, Sehhilfen, Heilpraktikerbehandlung, Prävention, stationäre Leistungen, Krankentagegeld und Auslandsschutz. Darüber hinaus wurden übergreifend allgemeine und Servicemerkmale erfasst. Unter anderem wurde bei Letzteren abgefragt, ob die Möglichkeit besteht, Mitarbeiter in gehaltsfreien Zeiten vom Gruppenvertrag abzumelden, ob Familienangehörige mitversichert werden können, ob es Unterstützung bei der Integration in Lohnbuchhaltungssysteme für Arbeitgeber gibt oder ob Arbeitnehmer Leistungen per App einreichen können.
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Unternehmen

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind, gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt zudem seit 2008 branchenweite Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.