Referenz09.12.2020

FOCUS-MONEY Heft 51/2020 Rechtsschutzversicherung

Viele Streitfälle landen vor Gericht. Wer sein Recht durchsetzen will, muss aber Geld in die Hand nehmen. Mit der richtigen Rechtsschutzpolice sind die Kostenrisiken gedeckt

Wer hat Schuld? Diese Frage stellen sich viele Autofahrer, wenn es im Straßenverkehr gekracht hat. Kündigt der Arbeitgeber, ist oft unklar, ob der Arbeitnehmer die Kündigung anfechten und sogar eine angemessene Abfindung herausschlagen kann. Darf der Mieter die Miete mindern, wenn er einen Mangel in der Mietwohnung entdeckt? Steht einem Patienten Schmerzensgeld zu, wenn eine Operation schiefgelaufen ist?

Die Beispiele belegen: Es kann jeden treffen – und das in nahezu allen Lebensbereichen. Strittige Fragen tauchen in der Regel plötzlich und unerwartet auf, gerade wenn man gar nicht damit rechnet. Ärger ist dann programmiert, und der Fall landet nicht selten vor Gericht. Jährlich gibt es rund 5,8 Millionen Streitfälle in Straf- und Bußgeldverfahren sowie 2,3 Millionen Klagen vor den Zivilgerichten – in circa 270 000 Fällen geht es dabei allein um Wohnungsmietverträge. Auch Streitfälle vor den Arbeitsgerichten sowie arbeitsrechtliche Beratungsleistungen haben in diesem Jahr stark zugenommen. Der Grund: Vielen Arbeitnehmern wurde betriebsbedingt gekündigt, weil Arbeitgeber wegen der Corona-Krise keine Möglichkeit mehr sehen, die Angestellten weiterzubeschäftigen. Da ist guter Rat teuer. Ein Rechtsstreit oft unvermeidlich. Gerade in solche Krisen zeigt es sich aber, wie wichtig eine gute Rechtsschutzversicherung ist. Diese deckt zumindest die Anwalts- und Gerichtskosten ab, die durch ein streitiges Verfahren entstehen. Eine Police kann sich daher lohnen. Der Grund: Bereits durch ein erstinstanzliches Urteil können je nach Streitwert Anwalts- und Gerichtskosten in vier- bis fünfstelliger Höhe entstehen.

Die Anwaltskosten werden zudem voraussichtlich sehr bald steigen: Der Gesetzgeber sieht vor, die Anwaltsgebühren ab 2021 um zehn Prozent anzuheben. Am 18. Dezember 2020 muss das Gesetz noch den Bundesrat passieren, damit es zum Jahresbeginn 2021 in Kraft treten kann. Damit wird es für viele Betroffene künftig bald unerschwinglich, Recht zu bekommen, auch wenn sie im Recht sind. „Die wirtschaftliche Lage jedes Einzelnen darf nicht das entscheidende Kriterium für den Zugang zum Recht sein“, sagt Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Mit einer guten Rechtsschutzpolice sind Verbraucher auf der sicheren Seite, um sich angemessen wehren zu können. Für den Preis-Leistungs-Check von Rechtsschutzpolicen untersuchte das DFSI Deutsches Finanz-Service Institut die aktuellen Tarifdaten der Anbieter.
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