Referenz28.10.2020

FOCUS-MONEY Heft 45/2020 GKV Wahltarife

Egal, ob Selbstbehalt oder Beitragsrückerstattung: Mit Wahltarifen können gesetzlich Versicherte pro Jahr über 1000 Euro sparen. Welche Prämien die Kassen ausschütten

Die Selbstverwaltung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist fassungslos: Ein einmaliger Steuerzuschuss von nur fünf Milliarden Euro von Finanzminister Scholz zu den 14,5 Milliarden für 2021 sei zu wenig, monieren Volker Hansen für die Arbeitgeber und Uwe Klemens auf Arbeitnehmerseite. Klar, fünf Milliarden kitten beileibe nicht das durch die Corona-Pandemie und teure – aber vorbildliche – Gesundheitsreformen in der GKV gerissene Loch im kommenden Jahr über voraussichtlich 16,6 Milliarden Euro. Damit die Zusatzbeiträge der Kassen 2021 nicht explodieren, hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen Plan. Er holt AOK & Co. mit ins Boot. Um das Finanzloch zu flicken, sollen die Kassen acht Milliarden Euro aus ihren Finanzreserven beisteuern. Betroffen von dem Vorhaben sind jene Kassen, welche mehr als zwei Fünftel einer Monatsausgabe auf der hohen Kante haben. Was darüber rangiert, soll nach Spahns Plänen zu zwei Dritteln konfisziert werden.

Eine Entwicklung, die künftig wohl höheren Kassenbeiträgen Tür und Tor öffnen wird. Was Kassenmitglieder durchaus schmerzen dürfte, aber von diesen zu kontern ist. Und wie? Ganz einfach. Mit dem Griff zu sogenannten Wahltarifen wie Selbstbehalt und Beitragsrückerstattung. Oder – noch besser – gleich mit einer Kombination aus Bonusprogrammen und Wahltarifen! Das Sparpotenzial ist ansehnlich. „Abhängig vom Bruttogehalt des Mitglieds, sind hier je nach Kasse binnen drei Jahren Prämien von über 4000 Euro drin“, erklärt Thomas Lemke, Geschäftsführer des Deutschen Finanz-Service-Instituts (DFSI) in Köln. Im Auftrag von FOCUS-MONEY haben die Experten des DFSI mit aufwendigen Methoden die besten Angebote am Kassenmarkt ans Tageslicht gefördert.
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DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind, gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt zudem seit 2008 branchenweite Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.