Referenz03.08.2022

FOCUS-MONEY Heft 32/2022 Klassische Pflegetagegeld-Policen

Statisch? Oder doch lieber flexibel in der Planung der Prämienhöhe je Pflegegrad? Mit welchen Pflegetagegeld-Varianten Bürger die gesetzliche Pflegeversicherung am besten finanziell aufpeppen

Für die Unterstützung im Haushalt haben Pflegebedürftige im Rahmen der Pflegepflichtversicherung monatlich Anspruch auf 125 Euro. Rund 80 Prozent der Berechtigten rufen diesen Betrag aber nicht ab, was der Pflegekasse jährlich knapp vier Milliarden Euro spart, so die Hochschule Osnabrück. Was unter anderem daran liegt, dass für die Inanspruchnahme der Leistung dezidiert nachgewiesen werden muss, dass anerkannte Dienstleister im Haushalt aushelfen. Hier sind die Regularien von Bundesland zu Bundesland verschieden: „Anerkannt“ sind etwa in Baden-Württemberg nur Hilfen mit attestiert 120-stündiger Fortbildung. Auch bei der Verhinderungspflege – wenn Pflegende ausfallen und vertreten werden müssen – wird viel Geld verschenkt. Zahlen der Hochschule Osnabrück zufolge gehen hier Ansprüche von 3,4 Milliarden Euro flöten. Weitere 4,6 Milliarden Euro verfallen laut Untersuchung, da 86 Prozent der Berechtigten noch nie Leistungen für die Kurzzeitpflege – sie ermöglicht den pflegenden Angehörigen bei Krankheit und unabdingbarer Erholung eine Auszeit – beantragt haben. Was an zu hohen bürokratischen Hürden liegt.

Selbst die gesetzliche Rente für besonders langjährige Versicherte (s. FOCUS-MONEY 31/22) kompensiert beim Gros der Bürger nach Abzug des gesetzlichen Pflegegelds nicht die hohen Eigenanteile bei vollstationärem Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung. Um nicht die eigene Immobilie bei Pflegebedürftigkeit versilbern oder gar Kindern finanziell auf der Tasche liegen zu müssen, machen sich Fachleute seit Jahren dafür stark, die gesetzliche Pflegeversicherung mit einer kapitalgedeckten Pflegepolice privater Assekuranzen aufzustocken. Sogenannte statische und flexible Pflegetagegeld- Tarife sind hierbei neben „Förder-Pflege“ und „Kombi-Tarifen“ eine mögliche Option. Nur: Welche der vielen Policen am Markt bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis? Antworten liefert FOCUS-MONEY nunmehr im dritten Teil seiner Pflegetagegeld-Serie. Zusammen mit dem Deutschen Finanz- Service Institut (DFSI) in Köln hat MONEY dazu statische und flexible Pflegepolicen analysiert und für Versicherte im Alter von 25, 35, 45 und 55 Jahren die jeweils besten Tarifmodelle herausgefiltert.
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