Referenz24.07.2024
FOCUS-MONEY Heft 31/2024 Pflege-Kombi-Tarife
Die clevere Kombination aus staatlich subventionierter „Förder-Pflege“- Police und herkömmlichem Pflegetagegeld schließt bei Pflegebedürftigkeit die finanzielle Versorgungslücke. Welche Tarif-Offerten jetzt top sindEine „Zeitenwende für Gesundheit und Pflege“ in Deutschland – das wünscht sich der Vorstandsvorsitzende der DAK Gesundheit. Die Probleme seien dieser Tage so groß, dass grundsätzliche Änderungen nötig seien, unterstreicht DAK-Boss Andreas Storm. Eine wahre „Transformation“ allerdings könne nur mit zusätzlichem Geld gelingen. Sowohl die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) als auch die Pflegepflichtversicherung seien heute dramatisch unterfinanziert, mahnt Insider Storm. Der Fachmann fordert daher die Politik auf, schnell und wirksam in diese negative Entwicklung einzugreifen, um eine Beitragsexplosion zu verhindern. Storm warnt, die Sozialabgaben könnten – entgegen allen politischen Ankündigungen – realistisch nicht auf den gewünschten 40 Prozent gedeckelt bleiben. Warum? Berechnungen des IGES Instituts zufolge dürften die Beiträge der Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung bis zum Jahr 2035 sogar auf insgesamt 48,6 Prozent anziehen.
Auch in der gesetzlichen Pflege dürften die Beiträge aus Sicht der IGES-Experten klettern. Für 2025 geht das Institut von einer Steigerung des regulären Beitragssatzes auf 3,6 Prozent aus. Bis 2030 sei dann mit einem weiteren Anstieg um 0,5 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent zu rechnen, so das IGES Institut. Dieses Niveau werde bis 2035 stabil bleiben.
So bleibt Vorsorgewilligen nur der Griff zu den – bereits verfügbaren – kapitalgedeckten, privaten Pflegepolicen. Auf die auch Wissenschaftler wie Professor Jürgen Wasem von der Uni Duisburg-Essen setzen. Doch welche Policen sind eine gute Option, um die Versorgungslücke im Fall einer Pflegebedürftigkeit zu schließen, ohne Haus und Hof verkaufen zu müssen oder von „Almosen“ seiner Kinder abhängig zu sein?
Unumstritten für jüngere Generationen eine attraktive Lösung ist die vom Staat mit 60 Euro pro Jahr bezuschusste sogenannte Förder-Pflege (s. FOCUS MONEY 29/24). Vollkasko- Schutz in allen fünf Pflegegraden jedoch kann auch sie nicht leisten. Darum hat die Versicherungsbranche pfiffig Förder-Pflege-Policen mit ungeförderten Pflegetagegeld-Tarifen kombiniert – und so „Pflege-Kombi-Tarife“ geschaffen. Wie teuer jedoch sind die monatlichen Prämien für solche Pflege-Tandems? Und wie vor- respektive nachteilhaft fallen die Tarifwerke dieser Pflegetagegeld-Verträge aus Sicht der Versicherten aus? Diesen in Zeiten des demografischen Wandels drängenden Fragen ist jetzt das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln nachgegangen. Im Auftrag von FOCUS MONEY haben die Fachleute aktuelle Pflege-Kombi- Policen für Versicherte im Lebensalter von 25, 35, 45 und 55 Jahren akribisch untersucht.
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