Referenz31.07.2024

FOCUS-MONEY Heft 32/2024 Klassische Pflegetagegeld-Policen

Statisch? Oder doch lieber flexibel in der Planung der Prämienhöhe je Pflegegrad? Mit welchen Pflegetagegeld-Varianten Bürger die gesetzliche Pflegeversicherung am besten finanziell aufpeppen

Lob erntete der Anfang Juli vorgelegte Bericht der Bundesregierung zur „Zukunftssicheren Finanzierung der sozialen Pflege“ unter Verbänden und gesetzlichen Krankenkassen nicht. Dafür viel Tadel. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, etwa monierte, dass 134 Seiten dicke Werk fasse „lediglich bekannte Probleme zusammen. Dabei ist konkretes Handeln gefragt.“ Die längst überfällige Pflegereform dürfe nicht erneut in die nächste Legislaturperiode verschleppt werden. Statt Problemanalysen brauche es vielmehr nun gesetzgeberische Initiativen, betonte der Chefstratege der größten Krankenkasse in Deutschland. Statt vieler Worte auf Papier sprach sich Barbara Dietrich- Schleicher für mehr Taten aus. Die Vorsitzende des Verbands katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) rief die Bundesregierung auf, die prekäre finanzielle Situation der Pflegekassen nicht zu ignorieren. „Sollten die Kassen bald nicht mehr rechtzeitig zahlen können, werden sich Insolvenzen von Pflegeeinrichtungen häufen“, warnte Dietrich-Schleicher. Die Politik müsse entschieden handeln, damit nicht noch mehr Träger in finanzielle Schieflage gerieten und benötigte Versorgungskapazitäten abgebaut werden müssten.

So bleibt die gesetzliche Pflege noch lange eine defizitäre Pflichtversicherung, die im Fall der Fälle die realen Kosten einer professionellen Pflege bei Weitem nicht decken kann. Selbst die Rente für besonders langjährige Versicherte – sie lag zuletzt im Schnitt bei monatlich 1505 Euro, wobei Männer über 1645 Euro und Frauen über 1299 Euro verfügen – kompensiert beim Gros der Bürger nach Abzug des gesetzlichen Pflegegelds nicht die hohen Eigenanteile bei vollstationärem Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung.

Um die „Versorgungslücke“ zu schließen, treten Fachleute dafür ein, die gesetzliche Pflege mit einer kapitalgedeckten Pflege-Police privater Assekuranzen aufzustocken. „Statische“ und „flexible“ Pflegetagegeld-Tarife sind hier neben „Förder-Pflege“ und „Kombi-Tarifen“ eine Option. Nur: Welche Policen bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis? Antworten liefert FOCUS MONEY nun im dritten Teil seiner Pflegetagegeld-Serie. Zusammen mit dem Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln hat MONEY dazu aktuelle statische und flexible Pflege-Policen analysiert und für Versicherte von 25, 35, 45 und 55 Jahren die jeweils besten Tarifmodelle herausgefiltert.
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