Referenz13.11.2024

FOCUS-MONEY Heft 47/2024 Online-Broker

Mehr als zwölf Millionen Bürger in Deutschland investieren ihr Geld in Aktien, Fonds und ETFs. Bei welchen Online-Brokern Aktionäre aktuell günstig Wertpapiere handeln – und Sparpläne bedienen können

Was ein Lauf! Mit 19 600 Punkten hat der Dax am 15. Oktober einen neuen Rekord aufgestellt. Logisch, Aktionäre grübeln nun darüber, ob jetzt die richtige Zeit fürs Nachkaufen oder für einen Neueinstieg in Papiere gekommen ist, um bei der Börsen-Hausse mit von der Partie zu sein. Oder ob es doch nun gescheiter ist, ihre Aktien aus dem Depot zu verkaufen und auf Rücksetzer zu warten, um dann billiger ein- zusteigen oder nachkaufen zu können. Eine Gretchenfrage! Zumindest historisch betrachtet beginnen ab Oktober die „Wonnemonate“ für Wertpapiere. Doch eine nähere geopolitische Betrachtung der aktuellen Weltlage hingegen rät eher zum Ausstieg aus Aktien: Der Krieg in Nahost droht zusehends zu eskalieren. Trotz scharfer Kritik der US-Regierung greift das israelische Militär immer wieder die libanesische Hauptstadt Beirut an und attackiert den Gazastreifen – mit unkalkulierbaren Konsequenzen für den Welthandel. Zum Nahost-Konflikt gesellen sich Ängste vor Kremlführer Wladimir Putins Vormachtstreben. Erst kürzlich warnten zudem die deutschen Geheimdienste vor Sabotageakten Russlands. Hinzu kommen weltweit steigende Rezessionsängste. Alles Warnsignale an die internationalen Börsen.

Favoriten-Wechsel. Also besser den Aktienmärkten fern bleiben? Auch hier streiten die Wirtschaftsauguren. Nur eins ist derzeit sicher. An der Börse hat ruckartig ein Favoritenwechsel stattgefunden. Der kometenhafte Aufstieg der Tech- Aktien, die vom Boom künstlicher Intelligenz grandios profitierten, scheint vorerst passé zu sein. Gefragt sind gerade Unternehmen, deren Titel im bisherigen Jahresverlauf unter Druck geraten waren und nun mit Aufholpotenzial glänzen. Dazu gehören etwa US-Wertpapiere der Supermarktkette Albertsons mit über 2400 Filialen, des Energiespezialisten Hess Corporation, des Breitbandanbieters Liberty Broad- band und des Stahlkonzerns United States Steel. Zu diesem Ergebnis kommen zumindest die Branchenkenner der US- Investmentbank Goldman Sachs nach ausgiebiger Auswertung von rund 95 Portfolios von Hedgefonds.

Die Lieblinge der Hedgefonds-Manager ins Depot packen – das wäre sicherlich keine falsche Strategie! Nur welche Ban- ken und Online-Broker können aktuell Aktionärinnen und Aktionären hierzulande mit den besten Order-Services gepaart mit den niedrigsten Gebühren für sich gewinnen? Denn allzu hohe Ordergebühren fressen mächtig an der Rendite der Papiere, was Anleger arg nervt! „Wer sein Depot umzieht, kann bestenfalls mit einem Wechsel gut 800 Euro pro Jahr sparen“, erklärt Sebastian Ewy, Fachmann beim Deutschen Finanz-Service Institut, kurz DFSI, in Köln. Damit ist die Wahl einer Bank mit gutem Preis-Leistungs- Verhältnis bei Depot- und Ordergebühren für Teutonen zusehends ins Zentrum der Betrachtung gerutscht. Zumal 2023 rund 12,3 Millionen Bundesbürgerinnen und -Bürger in Aktien, Aktienfonds oder Indexfonds auf Aktienindizes (ETF) investierten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Deutschen Aktieninstituts (DAI) in Frankfurt am Main.

Wobei in Ostdeutschland der Anteil der Aktiensparerinnen und Aktiensparer geringer ausfällt als in Westdeutschland: Während in den alten Bundesländern 19,2 Prozent der Bevölkerung auf Wertpapiere setzen, sind es in den neuen Bundesländern 10,8 Prozent, bilanziert das DAI. Auf welche Broker Aktionärinnen und Aktionäre dank niedriger Kosten bauen können. Das zeigt der aktuelle Online-Broker-Test von FOCUS MONEY und dem DFSI. Dazu hat das DFSI-Team neben den bei vielen Tradern meist im Vordergrund stehenden Orderkosten anhand von 150 essenziellen Parametern die Qualität der Banken bewertet.
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