FOCUS-MONEY Heft 43/2024 PKV Gesundheitsservices
Schneller gesund werden und länger gesund bleiben – diese Ziele moderner Unterstützungsangebote für Privatpatienten verfolgen alle Gesellschaften. Doch der Teufel steckt im Detail. Wessen Serviceleistungen top sind
Diese aktuelle Nachricht alarmiert: Die Krankschreibungen im Job steuern 2024 auf ein Rekordniveau zu. Laut AOK-Bundesverband kamen bereits zwischen Januar und August auf 100 Versicherte rund 225 krankheitsbedingte Arbeitsausfälle – so viele wie im gesamten Vorjahr. Und die Grippesaison beginnt jetzt erst so richtig. Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021waren es dagegen nur 160 Krankheitsfälle pro Jahr. Die meisten Fehlzeiten resultieren aus Atemwegserkrankungen. Aber erschreckend ist auch die Zunahme psychischer Krankheiten, die zudem deutlich längere Krankschreibungen verursachen. Hier sind es mit 15 Fällen je 100 Versicherte bereits heute mehr als im Vorjahr. Mal dahingestellt, welchen Einfluss die einfachere telefonische Krankmeldung auf die explodierenden Zahlen hat. Denn zugleich zeigt eine Umfrage der Pronova BKK, dass erstens die Hälfte der Erwerbstätigen ihre Arbeit grundsätzlich als stressig empfinden. Und zweitens: 59 Prozent der Befragten geben zu, dass sie sich mal krank melden, obwohl sie eigentlich arbeitsfähig sind. So oder so, die Fehlzeiten von Mitarbeitern kosten die deutschen Arbeitgeber richtig Geld: Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mussten sie für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall 2023 eine Rekordsumme von 76,6 Milliarden Euro ausgeben. Binnen 14 Jahren hätten sich diese Kosten damit nahezu verdoppelt. Alles Daten, die für die Menschen selbst wie auch für die nationale Konjunktur nichts Gutes verheißen.
Besser vor- und versorgen. Unabhängig von Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ist für das generelle Wohlbefinden der Bevölkerung daher eigentlich klar: Gesundheitsfördernde Vorsorgemaßnahmen sowie umfassende Unterstützungsleistungen im Krankheitsfall sind deutlich zu intensivieren. Damit man bestenfalls gar nicht erst krank wird oder, wenn doch, dann gut versorgt bald wieder auf die Beine kommt. Und hierbei lassen sich insbesondere die privaten Krankenversicherer einiges einfallen. Neben den reinen Behandlungskosten finanzieren sie zunehmend auch Präventionsangebote und helfen mit umfangreichen Serviceleistungen bei der Genesung.
Welche Gesellschaften dabei mit welchen konkreten Zusatzangeboten besonders punkten können, hat das DFSI Deutsches Finanz-Service Institut wieder detailliert ermittelt, wobei in den Einzeltabellen nur eine kleine Auswahl der zahlreichen Prüfkriterien wiedergegeben werden kann. Da aber die heutige Welt kaum noch ohne moderne Kommunikationsmittel denkbar ist, sind die „Digitalen Services“ der Unternehmen ergänzend in einer eigenen Wertung zusammengefasst. All solche digitalen Merkmale sind zwar auch Bestandteile der jeweils zugehörigen Einzelkategorien der Untersuchung, werden so aber zudem gesondert gewürdigt. Denn ihre wichtige Funktion unterstreicht auch eine Umfrage von FOCUS-Gesundheit, wonach 91 Prozent der Ärzte angeben, dass digitale Services zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung in ihrem Berufsalltag beitragen.