FOCUS-MONEY Heft 43/2025 PKV Gesundheitsservices
REFERENZ 17.10.2025

FOCUS-MONEY Heft 43/2025 PKV Gesundheitsservices

Private Krankenversicherer sind nicht nur reine Kostenerstatter, sondern positionieren sich als moderne Gesundheitsdienstleister. Dazu bieten sie zahlreiche Förderprogramme und Servicepakete. Die Top-Betreuer

Keine 300 Euro im Jahr würde die Mehrheit der Bundesbürger für individuelle Gesundheitsleistungen wie private Vorsorge, Spezialuntersuchungen oder Selbstzahler-Leistungen ausgeben. Das hat das Vergleichsportal Verivox in einer aktuellen Umfrage ermittelt. 15 Prozent sind überhaupt nicht bereit, dafür etwas aus der eigenen Tasche zu zahlen. Für den Urlaub oder das Auto sitzt das Geld dagegen deutlich lockerer. Doch selbst unabhängig von Zuzahlungen & Co. geht ein Drittel der Befragten nicht regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen oder Gesundheitschecks. Hauptgrund der Verweigerer: Sie fühlen sich gesund und halten daher Präventionsmaßnahmen für nicht notwendig. Dabei zeigt der aktuelle „Überschuldungsreport 2025“ des Instituts für Finanzdienstleistungen (IFF), dass vor allem gesundheitliche Probleme die häufigste Ursache für eine Überschuldung sind. 17,6 Prozent der Fälle beruhen inzwischen auf Krankheiten. Da wäre das Geld vorab in Gesundheitsleistungen sicher gut investiert gewesen. „Die Menschen in Deutschland zahlen so viel wie noch nie für die Krankenversicherung“, sagt Aljoscha Ziller von Verivox. „Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt alle medizinisch notwendigen Leistungen – allerdings sind moderne oder erweiterte Behandlungsmethoden oft nicht enthalten. Private Zusatzleistungen können hier eine wertvolle Ergänzung sein.“

Privatpatienten im Vorteil. Gut, wer in der privaten Krankenversicherung (PKV) ohnehin vollversichert ist. Denn deren Tarife bieten in aller Regel nicht nur erweiterte medizinische Leistungen, Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden und einen generell leistungsstarken Gesundheitsschutz, sondern oft auch umfangreiche Präventions- und Serviceprogramme. Die PKV befindet sich derzeit in einem grundlegenden Wandel – vom reinen Kostenerstatter hin zum allgemeinen Gesundheitspartner. „Die Versicherer arbeiten verstärkt an ihrem Gesundheits- und Leistungsmanagement“, steht dazu im Marktausblick der Ratingagentur Assekurata. „Ziel ist es, zum einen durch präventive Unterstützungsangebote im Bereich des Gesundheitsmanagements Versicherungsfälle aktiv zu vermeiden und zum anderen durch effiziente Prozesse im Leistungsmanagement Kosten zu senken.“ Das jedoch schaffen nicht alle Versicherer gleich gut, sondern sicher manch Anbieter besser als andere. Insofern werden im vierten Teil der großen PKV-Serie wieder zahlreiche Einzelaspekte der Gesundheitsservices vom Deutschen Finanz-Service Institut analysiert und bewertet.

Mit der Zeit gehen. Zudem steht die PKV ebenso wie unsere ganze Gesellschaft vor der großen Herausforderung des digitalen Wandels. „Wer als Anbieter bestehen will, muss Innovationen nicht nur ankündigen, sondern tatsächlich in marktreife Lösungen übersetzen“, heißt es dazu im aktuellen Map-Report des Analysehauses Franke und Bornberg. „Digitale Anwendungen versprechen hier den größten Hebel – von telemedizinischen Angeboten über smarte Apps bis hin zu Serviceplattformen, die verschiedene Leistungen bündeln. Sie können Abläufe beschleunigen, Kosten senken und die Kundenzufriedenheit steigern.“ Insofern sind in der Tabelle auf den vorigen Seiten einige „Digitale Services“ der Unternehmen auszugsweise nochmals separat herausgehoben. Übrigens: Wie wichtig das Thema Gesundheitsförderung ist, zeigt, dass inzwischen selbst die Deutsche Rentenversicherung ein kostenfreies Gesundheitsprogramm „RV Fit“ anbietet.

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