Referenz27.07.2016

FOCUS-MONEY Heft 31/2016 Geförderte Pflegeversicherung

Der Staat subventioniert die ergänzende Pflegeversicherung jährlich mit 60 Euro. Welche Policen für welche Altersgruppe top sind

Prognosen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zufolge wird bis 2030 die Zahl zu Pflegender hierzulande um 35 Prozent auf rund 3,5 Millionen steigen. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, hat die Bundesregierung im Januar 2016 das Zweite Pflegestärkungsgesetz auf den Weg gebracht. Aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe „ein Meilenstein für die Pflegebedürftigen und alle, die in unserem Land tagtäglich ihr Bestes geben, um für Pflegebedürftige da zu sein“. Ist das wirklich so? Die Fakten: Zwar ersetzt die Reform ab Januar 2017 die bisherigen drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade. Auch werden mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff die Beeinträchtigungen von Demenzkranken ebenso wie körperliche Defizite gleichrangig in den Gutachten des Medizinischen Dienstes der gesetzlichen Kassen berücksichtigt. Positiv ist zudem, dass das Pflegestärkungsgesetz II die Eigenbeteiligung von im Heim gepflegten Menschen deckelt. Alles gut, nur: Die im Zuge der Reform von der Bundesregierung geplante Anpassung des Pflegebeitrags auf 2,55 Prozent (für Kinderlose 2,8 Prozent) ab 2017 inklusive den Milliarden Euro aus den Reserven der Pflegeversicherung wird zur Refinanzierung der Kosten Pflegebedürftiger vor dem Hintergrund der Demografie in Deutschland bei Weitem nicht reichen.

Lässt sich vor diesem Hintergrund das Pflegestärkungsgesetz II als „Meilenstein“ feiern? Nur bedingt, bleibt doch die gesetzliche Pflege – trotz besserer Absicherung für Pflegebedürftige – eine „Teilkasko“, die im Falle eines Falles bei Weitem nicht die realen Kosten einer professionellen Pflege zu Hause oder im Heim deckt. Was die Notwendigkeit, das Pflegerisiko in größerem Maß kapitalgedeckt abzusichern, in diesem Jahr verstärkt. Aus Expertensicht durchaus eine gute Wahl zum Schließen der „Pflegelücke“ ist die private, ergänzende Pflege-Vorsorgeförderung, kurz Förder-Pflege. Wobei Vater Staat das Ganze immerhin mit jährlich 60 Euro subventioniert. Nur – welche Policen sind top?

Antworten darauf gibt FOCUS-MONEY. Zusammen mit dem Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln hat FOCUS-MONEY nach 2015 auch 2016 erneut die Tarife am Markt analysiert – und für Kunden von 25, 40, 50 und 60 Jahren die besten herausgefiltert. Ergebnis: „In puncto Leistung erste Wahl über alle Altersgruppen hinweg sind gleichauf Förder-Policen von Allianz und Central“, erklärt Sebastian Ewy, Projektleiter beim DFSI. Was jedoch die Tarifbestimmungen anbetrifft, siegte im Test Branchenprimus Allianz deutlich vor Central, Arag und Barmenia.
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