Presse/rating20.10.2023

Unternehmensqualität der Lebensversicherer 2023/24

Minuszinsen und Corona-Pandemie – die vergangenen Jahre waren schwierig für deutsche Lebensversicherer. Minuszinsen und Pandemie sind inzwischen zwar vorbei, doch einfach ist die Situation der Branche noch immer nicht. Der Grund: Die Zinswende der EZB.

Generell sind steigende Zinsen zwar gut für die Branche und ihre Kunden. Denn erwerben die Versicherer neue Anleihen, holen sie sich damit höhere Renditen ins Depot. Doch umgekehrt geraten die Kurse bereits emittierter Anleihen unter Druck. Das kann dazu führen, dass der aktuelle Marktwert der Anleihen, die in den Depots der Lebensversicherer liegen, niedriger ist als deren Buchwert in der Bilanz. Dann entstehen bei dem Versicherer Stille Lasten. Branchenweit sollen sich inzwischen die Stillen Lasten auf geschätzt 150 bis 200 Milliarden Euro belaufen.

Das ist solange kein Problem, solange diese Anleihen nicht verkauft werden müssen, sondern bis zur Endfälligkeit gehalten und komplett zurückgezahlt werden. Kommt es jedoch zu einer Stornierungswelle bei Lebensversicherungen, in der viele Kunden ihre Gelder abziehen, etwa weil sie diese dank kräftig gestiegener Zinsen direkt in wieder attraktiv erscheinende Anleihen investieren wollen, dann müssen im schlimmsten Fall Stille Lasten realisiert werden. Heißt im Klartext: Wertpapiere müssten weit unter Kaufwert abgestoßen werden. Ein Horrorszenario für Versicherer. Doch so weit ist es bisher noch längst nicht.

Angesichts dieser Situation sollten Neukunden beim Abschluss ihrer Police gezielt auf Anbieter setzen, die auch in den derzeitigen Turbulenzen gut dastehen und ein zukunftssicheres Geschäftsmodell vorweisen können. Aber auch für alle, die bereits eine Lebensversicherungs- oder Rentenpolice haben, sollte die Zukunftsfestigkeit ihres Versicherers höchste Priorität haben.

Im aktuellen Qualitätsrating der Lebensversicherer erreicht die WWK Lebensversicherung die Bestnote „Exzellent (1,0)“. Die Lebensversicherer Europa und Hannoversche schrammen dagegen mit der Note „Sehr Gut (1,1)“ jeweils ganz knapp an der Bestnote vorbei. Neben diesen beiden bestanden weitere sechs Lebensversicherer den DFSI-Test mit „Sehr Gut“: Allianz, BL die Bayerische, Continentale, ERGO Vorsorge, IDEAL und LV1871. Das Gros der Lebensversicherer – insgesamt 23 Unternehmen – erhielt die Endnote „Gut“. Vier Versicherer bekamen die Note „Befriedigend“.
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DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind, gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt zudem seit 2008 branchenweite Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.