Presse/studie12.04.2022

Zukunftssicherheit deutscher Lebensversicherer 2022

Als wären Niedrigzinsen nicht genug, machen nun auch noch eine weitere Senkung des Höchstrechnungszinses und stark steigende Inflationsraten klassischen Lebens- und Rentenversicherungen das (Über-)Leben schwer. Sind Lebensversicherer in diesem Umfeld überhaupt noch zukunftsfest aufgestellt? Dieser Frage ging das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) wie schon in den Vorjahren auch 2022 detailliert nach. Für die DFSI-Studie „Die Zukunftssicherheit der deutschen Lebensversicherer 2022“ wurden die 60 größten in Deutschland aktiven Lebensversicherer einem harten Fakten-Check in fünf Teilbereichen unterzogen.

Die deutschen Lebensversicherer leiden unter der Nullzinsphase seit 2008. Und ein Ende der Leiden scheint noch in weiter Ferne. So dürfen Versicherer seit Anfang 2022 maximal noch mit einem Höchstrechnungszins von 0,25 Prozent kalkulieren. Zuvor lag der Rechnungszins noch bei 0,9 Prozent. Die erneute Absenkung hat weitreichende Folgen: Während der Höchstrechnungszins vor der Niedrigzinsphase eine attraktive Verzinsung praktisch garantierte, macht er es den Versicherern heute unmöglich, Neukunden in klassischen Tarifen zu garantieren, dass diese wenigstens ihre eingezahlten Beiträge zurückerhalten. Das führe zum einen dazu, dass immer mehr Anbieter – darunter auch Platzhirsch Allianz und der zweitgrößte Lebensversicherer, die R+V Versicherung – lediglich noch Garantien über 90 oder 80 Prozent der gezahlten Beiträge abgeben. In der Branche hieße es deshalb gerne: „80 ist das neue 100.“ Zum anderen stellten immer mehr Anbieter ihre klassischen Produktlinien mit Garantiezins und konventionellem Deckungsstock komplett ein, stattdessen offerierten sie lieber fondsgebundene Policen mit deutlich niedrigeren Garantiezusagen oder sogar ganz ohne Garantie.

Die Ergebnisse: Als der Service-Versicherer, der am besten für die Zukunft gerüstet ist, konnte sich – wie schon in den Vorjahren – die WWK mit der Bestnote „Exzellent“ durchsetzen, gefolgt von der ERGO Vorsorge. Weitere fünfzehn Unternehmen erhielten die Gesamtnote „Sehr Gut“. Bei den Direkt und Biometrie-Versicherern schnitten mit Hannoversche und EUROPA ebenfalls zwei Unternehmen „Exzellent“ ab. Auf den ersten Blick kein schlechtes Ergebnis angesichts des monetären Umfelds.
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