Referenz07.02.2018
FOCUS-MONEY Heft 07/2018 Der große GKV Test
Kasse ist gleich Kasse? Mitnichten! Die Unterschiede bei freiwilligen Angeboten und Zusatzbeiträgen sind erheblich. Wer das beste Paket für seine Mitglieder schnürtEinmal im Jahr sollte jeder Haushalt zur Versicherungsrevision ansetzen und checken, welche Policen vorhanden sind, ob der Schutz noch zu den Bedürfnissen passt, was aussortiert werden kann und wo möglicherweise Tarife mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis abgeschlossen werden können. Beherzigt wird das jedoch offensichtlich nur von einer Minderheit. Einer Umfrage des Portals Statista aus dem vergangenen Jahr zufolge hat nur etwa ein Drittel der Bürger, die in ihrem Haushalt für den Abschluss von Versicherungen zuständig sind, in der Vergangenheit bereits einmal oder mehrfach den Anbieter für eine Police aus den Bereichen Hausrat, Wohngebäude, Haftpflicht, Unfall und Rechtsschutz gewechselt. Lediglich im Bereich der Kfz-Haftpflicht haben sich bereits 60 Prozent der Befragten schon wenigstens einmal für eine neue Versicherung entschieden. Auch bei der Krankenversicherung sind die Wechsler in der Minderheit. Bei den privat Versicherten waren es 26 Prozent. Hier ist ein Wechsel zu einem Wettbewerber allerdings auch nur unter erschwerten Bedingungen möglich, da in der Krankenvollversicherung ein Teil der Beiträge für Alterungsrückstellungen genutzt wird, die nur bedingt zu einem anderen Anbieter mitgenommen werden können.
Aber auch in der gesetzlichen Krankenversicherung legen die Mitglieder ein ordentliches Beharrungsvermögen an den Tag, obgleich hier der Weg zu einem alternativen Anbieter wesentlich einfacher ist. Nur zehn Prozent haben laut Statista bereits mehrfach die Kasse gewechselt, weitere 22 Prozent zumindest einmal. Größere Bewegungen sind in diesem Jahr nicht zu erwarten. Nur vier Prozent der Versicherungsentscheider planen konkret einen Wechsel, weitere 19 Prozent denken drüber nach.
In zwölf Einzelbereichen hat dafür das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) Daten ausgewertet, die das unabhängige Portal www.gesetzlichekrankenkassen.de fortlaufend erhebt. Die Palette reicht von Service-Aspekten wie Kunden- und Medizin-Hotlines über das Angebot an freiwilligen Wahltarifen und Bonusprogrammen bis zu Erstattungen für alternative Behandlungsmethoden und Gesundheitskurse sowie extra Vorsorge- und Zahnersatzleistungen oder den Zugang zu moderner Hightech-Medizin im Rahmen besonderer Versorgungsverträge. Neu ist in diesem Jahr die Rubrik „Digitale Leistungen“, die Services wie eine Online-Filiale, aber auch Gesundheitsangebote wie Internet-Programme zu Stressabbau und Bewegung umfasst.
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