FOCUS-MAGAZIN Deutschlandtest Heft 48/2017
Private Krankenversicherung

Standardtarife, Premiumschutz, Serviceleistungen – welche privaten Krankenkassen mit ihrem Angebot überzeugen

Weihnachtsmärkte, Familienfeste, Silvesterparty – rund um den Jahreswechsel steht bei vielen Menschen der Genuss im Vordergrund. Wer gönnt sich in der Weihnachtszeit nicht gern mal ein deftiges Essen, ein paar leckere Plätzchen oder einen edlen Tropfen?

Genuss und Gesundheit müssen dabei nicht automatisch im Widerspruch zueinander stehen. Denn heutzutage sind immer mehr Menschen dazu bereit, auf die Gesundheit zu achten und in die Gesundheit zu investieren. Neben einer besseren Ernährung und mehr Sport geht es dabei häufig auch um die Absicherung für den Krankheitsfall – also um die Wahl der Krankenkasse. Zwar haben die privaten Krankenversicherungen (PKV) nicht mehr den Zustrom früherer Jahre. Aber dennoch vertrauen derzeit knapp 8,8 Millionen Deutsche ihren Gesundheitsschutz komplett dem privaten System an.

Das liegt sicher auch an den zahlreichen Vorteilen bei der medizinischen Versorgung für Erwachsene und Kinder. So können Privatpatienten ihren höherwertigen Leistungsumfang frei wählen – und sich dann ein Leben lang darauf verlassen. Dabei profitieren sie auch vom Einsatz medizinisch-technischer Innovationen und können fürs Alter auf hohe finanzielle Rücklagen zählen. Der Haken: Nicht jeder darf in die PKV wechseln. Das private System steht nur Beamten, Selbstständigen und Freiberuflern offen. Hinzu kommen Angestellte, deren Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze liegt (2018: 4950 Euro brutto monatlich).

Allgemeine Kostensteigerungen im Gesundheitssystem, die generelle demografische Entwicklung oder eine Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt gehen aber auch an den Privaten nicht spurlos vorbei. Denn PKV-Gesellschaften können nicht mal eben – wie die Politik bei den gesetzlichen Kassen – Leistungen kürzen, komplett streichen oder die Sozialabgaben erhöhen.

Von Zeit zu Zeit trübt daher manche Beitragserhöhung die Freude der Privatpatienten. So hatten sie in den vergangenen Jahren im Branchenschnitt Beitragssteigerungen von rund zwei Prozent zu verkraften. Wer sich das gar nicht mehr leisten kann oder möchte, hat jederzeit die Option, bei seiner Gesellschaft in einen kostengünstigeren Tarif mit reduziertem Leistungsumfang zu wechseln. Im Alter bieten die Versicherer außerdem einen besonderen Standardtarif für Rentner oder auch den Basistarif.

Abgesehen davon, gibt es natürlich auch zwischen den einzelnen Gesellschaften deutliche Unterschiede. Welche Leistungen bieten die Unternehmen an? Wie kundenfreundlich sind sie, wie nachhaltig ist die Beitragsgestaltung? Wie sind sie finanziell aufgestellt? Alles Fragen, die man sich bei der Wahl des passenden Vertragspartners besser vorher stellt. Denn in der Regel binden sich Privatpatienten ein Leben lang an den Anbieter.

Das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) ist diesen Fragen nachgegangen. Im Auftrag von DEUTSCHLAND TEST wurde die Branche ausgiebig analysiert und bewertet. Neben ausgewählten Vertragsbedingungen, der Beitragsgestaltung und der Bonität des Anbieters trugen auch spezielle Gesundheitsservice-Leistungen zum Ergebnis bei. Untersucht wurden Kriterien einerseits für einen günstigen Standardschutz und andererseits für einen höherwertigen Premiumschutz. Beide Bewertungen zusammen flossen am Ende je zur Hälfte in das Gesamturteil ein. Der erste Platz geht wie im Vorjahr an AXA (Testurteil „Exzellent“), dahinter folgen Allianz und DKV (beide „Sehr Gut“).
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