Referenz15.01.2020

FOCUS-MONEY Heft 04/2020 Goldhandel

Schwarze Schafe gibt es immer wieder mal. Mit dem FOCUS-MONEY-Goldhändlertest können Anleger erkennen, wer ein verlässlicher Partner sein sollte

Die Edelmetallhändlerbranche zeigte sich geschockt. Anfang September ließ die Staatsanwaltschaft die Büros eines hessischen Edelmetallhändlers durchsuchen. Zudem wurde der Geschäftsführer der Firma verhaftet. Der Vorwurf: Der Händler habe Gold verkauft, das er gar nicht hatte. Es wird vermutet, dass mittels eines Schneeballsystems einige tausend Kunden geschädigt worden sein könnten. Immerhin dürften bis zu 3,38 Tonnen Gold im Feuer stehen. In diesem Zusammenhang rät FOCUS-MONEY auch von Goldleihen ab, da ja das physische Gold im eigenen Einflussbereich als die letztendliche Absicherung angesehen werden sollte.

Für die Zunft der Edelmetallhändler war dieser Fall insbesondere brisant, da er just zu Beginn der Weihnachtsverkaufssaison aufflammte. Mittlerweile geben die Goldhändler Entwarnung. „Im Dezember haben wir einen echten Run auf Edelmetalle gesehen, der stark an das Treiben auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in den Jahren 2011 und 2012 erinnert hat“, ist von einem Edelmetallhändler aus München zu hören. Warteschlangen vor den Filialen und verlängerte Lieferzeiten bei Online-Bestellungen waren die Konsequenz.

Ein Grund für den Goldboom war sicherlich, dass Anleger seit dem 1. Januar nur noch für weniger als 2000 Euro anonym Edelmetalle erwerben können. Zuvor lag die Grenze noch bei 10 000 Euro. Auch das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) gibt Entwarnung. „Der Vorfall scheint keinen Einfluss auf die Verkaufszahlen der Händler genommen zu haben, da mir alle Anbieter über ein starkes Jahresende berichtet haben“, sagt DFSI-Mitarbeiter Michael Ewy. Das DFSI in Köln führt im Auftrag von FOCUSMONEY den branchenweiten Goldhändlertest unter den in Deutschland aktiven Edelmetallhändlern durch.
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