Referenz04.08.2021
FOCUS-MONEY Heft 32/2021 Pflege-Kombi-Tarife
Der clevere Mix aus staatlich subventionierten Förder-Pflege-Policen und herkömmlichem Pflegetagegeld schließt bei Pflegebedürftigkeit die finanzielle Versorgungslücke. Welche Tarif-Kombinationen aktuell top sindZahlen der Ersatzkassen zufolge liegt der pflegebedingte Eigenanteil stationär Betreuter im Bundesdurchschnitt mittlerweile bei rund 2068 Euro. Laut Spahns Berechnungen werden nun mit den Reformvorhaben ab 2022 Pflegebedürftige nach mehr als zwei Jahren in einer Pflegeklinik bei den pflegebedingten Eigenanteilen im Schnitt aber nur um 410 Euro pro Monat entlastet. Bleibt eine Versorgungslücke von 1658 Euro.
Das Gros der Ruheständler etwa kann ein solches Finanzierungs-Gap mit ihren Renten allerdings nicht schließen, was Zahlen der Deutschen Rentenversicherung belegen. Die Standardrente eines „Eckrentners“, welcher 45 Jahre lang Beiträge für ein Durchschnittsentgelt eingezahlt hat, beträgt im Westen 1538,55 Euro (seit 1. Juli 2020). Im bundesweiten Durchschnitt erhält ein Rentner sogar lediglich 1178 Euro Rente im Monat, eine Rentnerin gar nur 768 Euro. Was tun? Kapitalgedeckte, private Pflegepolicen wären eine Option, um die Versorgungslücke im Fall einer Pflegebedürftigkeit zu schließen, ohne Haus und Hof verkaufen zu müssen oder von Finanzspritzen der Kinder abhängig zu sein.
Nur – zu welchen privaten Zusatzpolicen sollten Vorsorgewillige greifen? Unumstritten für die jüngeren Generationen hierzulande eine gute Sache ist die vom Staat mit 60 Euro pro Jahr bezuschusste sogenannte Förder-Pflege (s. FOCUSMONEY 29/21). Vollkasko-Schutz in allen fünf Pflegegraden jedoch kann auch diese nicht leisten. Vor diesem Hintergrund hat die Versicherungsbranche ganz bewusst die Förder-Pflege mit ungeförderten Pflegetagegeld-Tarifen kombiniert – und auf diesem Weg „Pflege-Kombi-Tarife“ etabliert. Wie teuer jedoch sind die monatlichen Prämien für Pflege-Kombi-Tarife? Und wie vor- respektive nachteilhaft fallen die AGBs solcher Verträge aus Sicht Versicherter aus?
Diesen in Zeiten des demografischen Wandels drängenden Fragen ist das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln nachgegangen. Im Auftrag von FOCUS-MONEY haben die Fachleute aktuelle Pflege-Kombi-Policen für Versicherte im Alter von 25, 35, 45 und 55 Jahren auf Herz und Nieren geprüft
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