Referenz03.11.2021

FOCUS-MONEY Heft 45/2021 Ambulante Zusatzversicherungen

Für die Grundversorgung kommen die Kassen ohne Wenn und Aber auf. Wer allerdings bestimmte komplementärmedizinische Leistungen oder Lasik-Operationen will, muss selbst zahlen. Oder zu einer privaten ambulanten Zusatzpolice greifen. Welche Tarife empfehlenswert sind

Das dürfte die Vorstände der AOKs, BKKs, Ersatz- und Innungskassen angesichts der medizinischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie freuen: Rund 78 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten sind mit den Leistungen der Kassen zufrieden oder sehr zufrieden. Dies attestiert die Continentale-Studie 2021. Auch bei den Beiträgen hat die Kassen-Klientel nur wenig zu kritteln: 77 Prozent sind zufrieden respektive sehr zufrieden. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr, bilanziert die Studie. Blick nach vorn. Das positive Bild der Kassenpatienten hat seine Berechtigung, kommen doch AOK & Co. für alles medizinisch Notwendige in Verbindung mit der sogenannten Grundversorgung ohne Wenn und Aber auf. Auch wird der Leistungskatalog von den Fachleuten im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) regelmäßig angepasst.

Einige alternativ- respektive komplementärmedizinische Leistungen, zu deren Wirksamkeit es keine evidenzbasierten, wissenschaftlichen Nachweise gibt, zahlen AOK & Co. allerdings ihren Versicherten meist nicht. Dazu gehören etwa Behandlungen und Medikationen vom Heilpraktiker, der hierzulande gar keine Kassenzulassung hat. Auch übernehmen die Kassen nicht alle Hilfsmittel. Den Ersatz von Brillen und Kontaktlinsen für Erwachsene haben sie – mit Ausnahme von Härtefällen – schon vor vielen Jahren gestrichen. Auch wer als Fehlsichtiger gern eine mehrere Tausend Euro teure Lasik (Laser In Situ Keratomileusis)-Operation zur Verbesserung seiner Dioptrien-Werte hätte, kann die Behandlungskosten nicht auf die Krankenkasse abwälzen.

Wer auf solche, mitunter kostspielige Therapieformen und Hilfsmittel steht, sollte als gesetzlich Versicherter zu einer privaten ambulanten Zusatzpolice greifen. Solche Policen gibt es für Jüngere zwar bereits für unter zehn Euro monatlich. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Denn nicht wenige Tarife sind optisch günstig – bezuschussen medizinische Ausgaben allerdings nur in homöopathischen Dosen. Welche ambulanten Policen einen gesunden Mix aus umfassenden Leistungen und vernünftigen Preisen bieten – das zeigt der Test von FOCUS-MONEY und dem Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln.
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