Referenz20.07.2022
FOCUS-MONEY Heft 30/2022 Kapitalkraft europäischer Versicherungskonzerne
Allgemeine Krisen und Unsicherheiten am Kapitalmarkt belasten auch die europäischen Versicherer. Dank guter Finanzkraft sind sie aber für die Herausforderungen gerüstet – zum Wohle ihrer KundenFragt man die Verbraucher in Deutschland, erwarten sie von ihren Versicherungsanbietern vor allem eins: Seriosität. Mit 95 Prozent Zustimmung ist dies das mit Abstand wichtigste Kriterium bei der Auswahl ihrer finanziellen Altersvorsorge. Erst dann folgen in einer Forsa-Umfrage vom Januar 2022 Flexibilität, sichere Produkte, Policenbewertungen und Renditechancen. Das zeigt einmal mehr, dass Kunden inzwischen ganz genau hinschauen, bevor sie sich für sehr lange Zeit an den Vertragspartner der Assekuranz binden. Das ist auch richtig so, schließlich laufen die Vorsorgepolicen mit Anspar- und Auszahlungsphase nicht nur regelmäßig über mehrere Jahrzehnte, sondern die Anbieter sollen dabei auch mit den Kundengeldern seriös und möglichst ertragreich wirtschaften. Dazu ist aber erforderlich, dass sie ebenso mit ihren eigenen Finanzen sorgfältig umgehen, sonst droht womöglich später ein böses Erwachen.
Damit dies nicht passiert, haben die nationalen wie internationalen Aufseher laufend die Kapitalausstattung und Bonität der Anbieter im Blick. Mit Solvency II wurde 2016 dafür sogar ein eigenes europäisches Aufsichtssystem installiert, das derzeit nochmals überarbeitet und verbessert werden soll.
Interessierte Versicherungskunden können sich inzwischen mit den Ergebnissen privater Rating-Agenturen behelfen, um die Seriosität und die finanzielle Zukunftsfähigkeit ihres möglichen Vertragspartners einzuschätzen. Denn deren Ratings sind meist frei zugänglich. So hat auch FOCUSMONEY mit dem Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) erneut die Kapitalkraft der 15 größten europäischen Versicherungsgruppen untersucht und bewertet. Denn eine seriöse Finanzausstattung und Kapitalanlagepolitik verdient bei potenziellen Kunden grundsätzliches Vertrauen.
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