Referenz10.08.2022

FOCUS-MONEY Heft 33/2022 Kreditkarten

Kreditkarten werden immer beliebter. Sie gehören zu den Corona-Gewinnern im Zahlungsverkehr. Charge-, Prepaid-, Debit- und Gold-Cards sowie Karten mit Teilzahlungsfunktion im Test

Geld ist geprägte Freiheit.“ Dieses geflügelte Wort formulierte Fjodor Dostojewski einst in seiner Prosaarbeit „Aufzeichnungen aus einem Totenhaus“, einer Beschreibung des harten Alltags im sibirischen Gefängnislager. Das Zitat des berühmten russischen Schriftstellers ist zwar mittlerweile gut 160 Jahre alt – findet aber hierzulande immer noch überaus großen Anklang: Nach wie vor begleichen die Bundesbürger ihre Einkäufe bevorzugt mit „geprägter Freiheit“. Rund 58 Prozent aller Zahlungen erfolgten im vergangenen Jahr bar, bilanziert eine aktuelle Erhebung der Deutschen Bundesbank. Damit bleibt Cash in Deutschland King! Vor allem im stationären Einzelhandel blättern die Deutschen am liebsten Scheinchen hin. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung von ibi research an der Universität Regensburg im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband. Als Argumente für dieses Verhalten werden Betrugssicherheit und Datenschutz, aber auch Kostenfreiheit genannt. Doch nicht für alle Zeitgenossen zwischen Flensburg und Garmisch ist wirklich nur Bares Wahres. Für den ehemaligen Wirtschaftsweisen Peter Bofinger etwa ist Bargeld eher ein „Anachronismus“ und längst überholt. So wäre ohne Scheine und Münzen Schwarzarbeit kaum mehr möglich. Und wer eine Putzfrau schwarz beschäftige, könne sie dann höchstens in Naturalien bezahlen.

Zulauf verzeichnet das kontaktlose Bezahlen mit EC- und Kreditkarte, was auch dem SARS-CoV-2-Virus geschuldet sein dürfte. „Die Corona-Pandemie hat natürlich die Nutzung von Kartenzahlungen noch weiter beschleunigt“, sagt Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz. Vor der Pandemie sei man beim Bäcker noch krumm angeschaut worden, wenn man gefragt habe, ob Kartenzahlung möglich sei. „Heute wird man krumm angeguckt, wenn man eben nicht Karte oder Smartphone zückt und damit den Betrag bezahlt“, erklärt Manager Balz.

Um Plastic Money zum „Must-have“ aufzubauen, gibt es viele Ideen. So viel Varianz macht den Kreditkarten-Dschungel allerdings leider zusehends undurchsichtiger. Licht ins Dunkel für interessierte Verbraucher bringt jetzt das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln. Für FOCUS-MONEY haben die Fachleute den aktuellen Markt für gängige Kreditkarten-Typen (Charge-, Prepaid-, Gold- und Debit-Cards nebst Karten mit Teilzahlungsfunktion) in einer umfangreichen Untersuchung unter die Lupe genommen.
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