Referenz31.08.2022

FOCUS-MONEY Heft 36/2022 Ambulante Zusatzversicherungen

Den Heilpraktiker, bestimmte Hilfsmittel und LASIK-OPs etwa müssen gesetzlich Versicherte selbst zahlen. Oder zu einer ambulanten Zusatzpolice greifen. Welche Tarife erste Wahl sind

Kein Zweifel! Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist die zentrale Säule des deutschen Gesundheitssystems – und damit für unsere Gesellschaft systemrelevant. Ihre Wurzeln hat sie in der 1883 etablierten Krankenversicherung der Arbeiter. Während in den Anfangszeiten der GKV gerade mal zehn Prozent der Bevölkerung pflichtversichert waren, werden heute fast 90 Prozent der Bevölkerung von den gesetzlichen Kassen medizinisch versorgt. Welche Aufgaben die GKV erfüllen muss, hat der Gesetzgeber in Paragraf 1 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) diktiert: So haben AOK & Co. den Auftrag, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu verbessern sowie die Versicherten aufzuklären, zu beraten und auf eine gesunde Lebensführung hinzuwirken. Vor diesem Hintergrund tragen die 97 Kassen hierzulande Verantwortung dafür, dass alle medizinischen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention und Krankenbehandlung sowie der Rehabilitation von Patienten immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind.

Für einige alternative respektive komplementärmedizinsche Leistungen, für die es keinerlei evidenzbasierte Nachweise über deren Wirksamkeit gibt, zahlen AOK & Co. allerdings keinen Cent. Dazu gehören Behandlungen und Medikationen vom Heilpraktiker. Auch nicht für alle Hilfsmittel tragen die Kassen die Kosten. Bei Erwachsenen machen sie etwa für Brillen nur Festzuschüsse locker, wenn etwa die Fehlsichtigkeit auf einem Auge mehr als sechs Dioptrien beträgt oder eine starke Hornhautkrümmung gab 4,25 Dioptren vorliegt. Und für Kontaktlinsen zahlen die Krankenkassen nur anteilig, wenn ein Augenarzt die medizinische Notwendigkeit attestiert. Wer auf die zuvor genannten Leistungen Wert legt oder legen muss, sollte als gesetzlich Krankenversicherter über eine private ambulante Zusatzpolice nachdenken. Hier ist aber Vorsicht geboten! Denn nicht wenige Tarife am Markt sind im Hinblick auf die Leistungen zu teuer – bezuschussen sie doch die Ausgaben lediglich in homöopathischen Dosen.

Welche ambulanten Policen einen gesunden Mix aus umfassenden Leistungen und vernünftigen Preisen bieten – das zeigt der Test von FOCUS-MONEY und dem Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln. Einer eingehenden Diagnose unterzogen dabei die DFSI-Fachleute 49 Tarifvarianten mit und ohne Altersrückstellung.
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DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind, gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt zudem seit 2008 branchenweite Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.