Referenz05.04.2023

FOCUS-MONEY Heft 15/2023 BU-Kompass

Die drastischen finanziellen Folgen eines krankheitsbedingten Jobverlusts federt eine hervorragende Berufsunfähigkeitspolice ab – und sichert so zumindest die pekuniäre Zukunft Betroffener. Welche Tarife jetzt für welche Berufsgruppen top sind

Wie viele Menschen heute definitiv unter Post-Covid leiden, ist umstritten: Laut einer Studie in der Fachzeitschrift „Nature Reviews Microbiology“ folgt Long Covid auf mindestens zehn Prozent der Covid-Infektionen. Dies impliziert, dass rund um den Globus ungefähr 65 Millionen Menschen unter Corona-Spätfolgen leiden. Allein in Deutschland gehen Fachleute von mindestens einer Million Betroffenen aus. Eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK attestiert zudem: Knapp vier Prozent der Corona-Erkrankten werden später aufgrund von Long oder Post-Covid erneut krankgeschrieben. Long-Covid-Patienten müssen heute nicht nur mit schwerwiegenden gesundheitlichen Einschränkungen kämpfen.

Probleme bereitet Erkrankten auch der Antrag einer für Berufstätige immens wichtigen Berufsunfähigkeits(BU)-Police: Wer jetzt einen Vertrag abschließen will, muss – wie bei jeder anderen Vorerkrankung auch – im obligatorischen Vorerkrankungsbogen zwingend auf ein Long-Covid-Syndrom hinweisen. Danach trifft der Versicherer eine sogenannte differenzierte Entscheidung. Das heißt im Klartext: Wer an Long Covid leidet, muss im Rahmen eines neuen BU-Kontrakts eventuell Risikozuschläge zahlen oder eine gewisse Wartezeit hinter sich bringen oder aber Leistungsausschlüsse, wie für alle chronischen Vorerkrankungen, hinnehmen.

Gut zu wissen: Wird im Rahmen der BU ein Leistungsausschluss vereinbart, sind alle anderen Berufsunfähigkeitsrisiken dennoch von der Versicherungspolice abgedeckt. Schon ein Schock! Pauschal aber führt Corona nicht per se zu einer Vertragsablehnung. „Eine folgenlos ausgeheilte Corona- Infektion stellt in aller Regel für Versicherungskunden kein Problem bei Abschluss des BU-Vertrags dar“, erklärt Sebastian Ewy, Versicherungsexperte beim Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln.

Für FOCUS MONEY haben die Fachleute des Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI) in Köln aktuelle am Markt befindliche Berufsunfähigkeits(BU)-Policen für fünf Berufsgruppen mit insgesamt zehn Berufsbildern einer eingehenden Analyse unterzogen.
  Download Artikel (pdf, 1.41 MB)
  zurück zur Übersicht

Unternehmen

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind, gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt zudem seit 2008 branchenweite Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.