Referenz26.07.2023

FOCUS-MONEY Heft 31/2023 Pflege-Kombi-Tarife

Das Paket aus staatlich subventionierten „Förder-Pflege“-Policen und herkömmlichem Pflegetagegeld schließt bei Pflegebedürftigkeit die finanzielle Versorgungslücke. Welche Tarife erste Wahl sind

Wie gewonnen, so zerronnen. Was sich Lauterbach mit dem PUEG aufgebaut hat, macht nun Regierungskollege Christian Linder mit dem Rotstift in Teilen zunichte. Denn der Finanzminister hat im Zuge der Sanierung des Bundeshaushalts den jährlichen Bundeszuschuss zur gesetzlichen Pflege über eine Milliarde Euro für 2024 komplett gestrichen. Was ein Rückschritt ist, zumal die Vorgängerregierung von Union und SPD den Zuschuss des Bundes – der zuvor keine müde Mark zahlte – erst 2022 auf den Weg gebracht hatte. Obwohl Lauterbach durchaus Sympathie für ein neues Vollkasko-Konzept hegt, macht der SPD-Mann keinerlei Anstalten, die gesetzliche Pflegeversicherung von der bisherigen „Teilkasko“, die Erkrankten im Fall der Fälle nicht sämtliche, realen Kosten einer professionellen Pflege ersetzt, endlich zu einer Versicherung mit Komplettschutz umzubauen. Obwohl die Ampel-Regierung zum Start im Koalitionsvertrag vermerkte, die Pflegepflichtversicherung künftig um eine freiwillige, paritätisch finanzierte Vollversicherung zu ergänzen. Paritätisch bedeutet in diesem Kontext, dass sich Arbeitgeber wie -nehmer an den Kosten beteiligen.

So bleibt heute Vorsorgewilligen nur der Griff zu den, heute bereits verfügbaren, kapitalgedeckten, privaten Pflegepolicen. Doch welche sind wirklich eine gute Option, um die breit klaffende Versorgungslücke im Falle einer Pflegebedürftigkeit zu schließen, ohne Haus und Hof verkaufen zu müssen oder von „Almosen“ seiner Kinder abhängig zu sein? Unumstritten für jüngere Generationen eine attraktive Lösung ist die vom Staat mit 60 Euro pro Jahr bezuschusste sogenannte Förder-Pflege. Vollkasko-Schutz in allen fünf Pflegegraden jedoch kann auch sie nicht leisten. Darum hat die Versicherungs-Branche bewusst Förder-Pflege-Policen mit ungeförderten Pflegetagegeld-Tarifen gepaart – und somit „Pflege-Kombi-Tarife“ geschaffen. Wie teuer jedoch sind die monatlichen Prämien für solche Pflege-Kombis? Und wie vor- respektive nachteilhaft fallen die AGB solcher Pflegetagegeld-Verträge aus Sicht Versicher-ter aus? Diesen, in Zeiten des demografischen Wandels, drängenden Fragen, ist jetzt das Deutsche Finanz-Service Instituts (DFSI) in Köln nachgegangen. Im Auftrag von FOCUS MONEY haben die Fachleute aktuelle Pflege-Kombi-Policen für Versicherungskunden im Alter von 25, 35, 45 und 55 Jahren akribisch durchleuchtet.
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