Referenz18.10.2023

FOCUS-MONEY Heft 43/2023 PKV Gesundheitsservices

Moderner Gesundheitsschutz umfasst weit mehr als nur die Kostenübernahme im Krankheitsfall. Welche Gesellschaften ihren Privatpatienten die besten Unterstützungsleistungen bieten

Im Ernstfall finanziell geschützt wird diese durch die gewählte Krankenversicherung, sei es im gesetzlichen (GKV) oder im privaten (PKV) System. Die GKV punktet vor allem mit der kostenlosen Familienmitversicherung, die PKV insbesondere mit besserem Leistungsumfang und individuellen Tarifen. Aber die PKV kämpft auch mit politischen Zugangshürden, so dürfen sich Angestellte nur vollständig privat absichern, wenn sie derzeit mehr als 66 600 Euro im Jahr verdienen. 2024 wird diese Grenze voraussichtlich auf 69 300 Euro steigen. Doch wer ernsthaft die Wahl hat, entscheidet sich häufig für den Status des Privatpatienten. Gerade wer dies aber wegen des höherwertigen Gesundheitsschutzes tut, erwartet dafür auch einige Zusatzleistungen und Services, die über die reine Bezahlung von Krankheitskosten hinausgehen. So wächst etwa das Angebot von eHealth-Portalen oder Gesundheits-Apps kontinuierlich – und wird von den Kunden auch zunehmend akzeptiert. Denn nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag des IT- und Zahlungsdienstleisters Gini haben 60 Prozent der privat Versicherten schon eine PKV-App heruntergeladen. Allerdings wird sie nur von 43 Prozent auch aktiv genutzt. Diese Nutzergruppe ist dann aber deutlich zufriedener mit ihrer Versicherung.

Solche modernen Angebote erleichtern also die Vertragsbeziehung und den Gesundheitsschutz für Versicherung wie Kunden deutlich. Wer darauf besonderen Wert legt, sollte die offerierten Möglichkeiten daher genau im Blick haben. Deshalb hat das DFSI Deutsche Finanz-Service Institut bei seiner Untersuchung der Gesundheitsservices von privaten Krankenversicherern die „Digitalen Services“ der Unternehmen gesondert in einer eigenen Wertung zusammengefasst.

Natürlich sind all diese digitalen Merkmale auch Bestandteil der jeweils zugehörigen Einzelkategorie des großen Tests. So gehören etwa zu einer guten medizinischen Versorgung auch die vielseitige Erreichbarkeit des Versicherers oder spezielle Fachauskünfte. Für Vertragsfragen sollten Hilfsangebote bestehen und Hilfsmittel schnell und kostengünstig zu besorgen sein. Auch spezielle Programme zur besseren Versorgung bei chronischen (DMP) oder schwerwiegenden (CMP) Erkrankungen zählen dazu. Ebenso Unterstützungsleistungen für werdende Familien und erkrankte Kinder. Die Kostenübernahme für zahlreiche Präventionsmaßnahmen wie Checks, Vorsorgeuntersuchungen und Fitnessangebote kann sehr viel wert sein – wie auch die eingangs erwähnte Gothaer-Studie zeigt. Daneben bringt so manches Bonusprogramm oder die Nutzung bestimmter Apotheken oder Krankenhäuser echte geldwerte Vorteile. Und ein ergänzender Schutz auf Auslandsreisen kann die Versorgung im Ernstfall erheblich erleichtern.
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Unternehmen

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind, gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt zudem seit 2008 branchenweite Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.