Referenz09.08.2023

FOCUS-MONEY Heft 33/2023 Kreditkarten

Auch wenn bei den Deutschen Cash immer noch King ist: Plastikgeld gehört unbestritten zu den Gewinnern im Zahlungsverkehr. Charge-, Prepaid-, Debit- und Gold-Cards im Test

Panta rhei! Die Zeiten, in denen nur Bares wirklich Wahres war, sind längst passé. Denn: Banknoten und Münzen können die Wirtschaft der Europäischen Union im digitalen Zeitalter nicht allein tragen. So lautet das Credo der EU-Kommission. „Auf dem Weg zu einer wahrhaft digitalen Wirtschaft ist die Anpassung des Bargelds an das digitale Zeitalter der nächste logische Schritt“, erklärt Fabio Panetta, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). Und dafür soll in nicht allzu ferner Zukunft ein neuer, digitaler Euro als gesetzliches Zahlungsmittel neben dem Bargeld sorgen.

Mit fast 42 Prozent war die Girocard 2022 das Zahlungsmittel mit dem größten Anteil am Umsatz an deutschen Ladenkassen, bilanziert EHI in einer aktuellen Studie. Die Girocard gehört dabei zu den sogenannten Debit-Cards. Bei diesen wird der fällige Betrag direkt vom Girokonto des Inhabers abgebucht. Die Debit-Card lässt sich damit nur im Rahmen der Kontodeckung einsetzen, um weltweit bargeldlos zu bezahlen oder Geld abzuheben. Spürbar zulegen konnten neben der Girocard auch die Debit-Karten von Mastercard und Visa. Lag ihr Umsatzanteil 2021 an der Ladentheke noch bei mageren 0,9 Prozent, verzeichnete die EHI-Erhebung im vergangenen Jahr bereits einen deutlichen Anstieg auf 2,9 Prozent.
Auch die Bedeutung von genuinen Kreditkarten im Einzelhandel wuchs in Deutschland mit 8,3 Prozent am Umsatz. Vor allem größere Beträge werden hierzulande mit Kreditkarte beglichen. Was auch an deren langen Zahlungszielen liegen mag: Immerhin 30 Tage Zahlungsaufschub gibt es in Verbindung mit einer sogenannten Charge-Kreditkarte. Mit dieser Plastikgeld-Variante erhält der Karteninhaber am Ende des Abrechnungszeitraums, in der Regel nach einem Monat, eine komplette Aufstellung über alle Belastungen. Er muss dann den gesamten Rechnungsbetrag auf einmal begleichen. In der Regel bucht der Kartenanbieter die fällige Summe per Lastschrift vom Giro- respektive Referenz konto ab. Sollzinsen fallen bis zum vereinbarten Zahlungstermin nicht an. So genießt der Karteninhaber einen Zinsvorteil, da er die Ware erst später zahlen muss. Ähnlich wie beim Girokonto gilt auch für diese Art der Kreditkarte ein Verfügungsrahmen.

Doch so viel Varianz mit verlängerten Zahlungszielen und Einkaufsvorteilen macht den Kreditkarten-Dschungel zusehends undurchsichtiger. Orientierung im Dickicht gibt für Verbraucher das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln. Für FOCUS MONEY haben die Fachleute den Markt für gängige Kreditkarten-Typen (Charge-, Prepaid-, Gold-, Debit-Cards und Karten mit Teilzahlungsfunktion) akribisch gescannt.
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